DDR-Luftfahrtforum !

Zum Flugplatz der GSSD Stendal- Borstel fand ich folgenden Beitrag:

Zunächst wurde der Platz von sowjetischen Bomber- und Jägerverbänden genutzt. Die ehemaligen Fallschirmhallen wurden zu Hangars umfunktioniert. Im Jahre 1954 schließlich wurde mit dem Bau der Betonpiste (52x1997m groß) begonnen. Dies wurde nötig, da Jäger der Typen MiG-15, MiG-17, MiG-19 und die zweistrahlige Il-28 untergebracht wurden. Seit 1974 hatte die Ära der Jagdflugzeuge am Platz ein Ende, es wurden 140 Hubschrauber (u.a. Mi-8 und Mi-24) stationiert. Hinzu kam noch ein Transportgeschwader, das mit den Großraumflugzeugen Il-76 ausgestattet war. Mit dem Abzug der letzten Einheiten am 7. Juli 1992 endete die nicht nur die Geschichte des Flugplatzes als Militärstandort, sondern auch die der Stendaler Garnison, die zum Schluß eine ganze Division mit mehr als 10.000 Soldaten umfaßte.

Die Kampfhubschrauber waren ja bekannt. Jedoch, ab wann sollen die IL-76 dort stationiert worden sein ? 1991 ?
Mit 10.000 war sicher die Zahl der Soldaten maßlos übertrieben. Sicher inkl. der Familien.

>> magic_viewtopic.php?f=33&t=1193&hilit=Stendal+Borstel&start=20


hier findet sich eine e-mail Adresse (auf dem Schild an der Einfahrt)
nette Leute, dort bekam ich Auskunft über Bortsel (im thread zu finden) ...

Welche Bezeichnung soll das Transportgeschwader gehabt haben?

Keine Ahnung von welchem Geschwader. Die Daten konnte noch keiner Liefern. Aus Diskussionen leiten wir ab, es könnte auch nur eine Instandsetzungsbasis gewesen sein.
Denn bei dem Flugaufwand war sicher auch die eine oder andere IL76 in der DDR instandzusetzen statt tausende km in SU zu überführen.

schelle2011 hat geschrieben:Die Kampfhubschrauber waren ja bekannt. Jedoch, ab wann sollen die IL-76 dort stationiert worden sein ? 1991 ?
Mit 10.000 war sicher die Zahl der Soldaten maßlos übertrieben. Sicher inkl. der Familien.

Mh, ich kenne nur einen kleinen Teil des heutigen Platzes, aber wenn dort eine Division stationiert war, dann kommt mir die Zahl nicht übertrieben vor. In meiner Heimatstadt , die ganz in der Nähe von Stendal ist, war auch an einem Standort eine ganze Mot-Schützendivision mit 15.000 Soldaten stationiert. Ich habe gehört, dass an der Grenze alle 30 Kilometer eine Division stand, die hätte 50 Kilometer Frontbreite bestücken können.
Jedoch steht im Buch "Rote Plätze" nichts von dort stationierten IL76. Die letzten Transportflieger, die darin aufgeführt sind, waren AN12 im Jahre 1972 zwecks Lieferung der Mi24.

Auch der Flugplatz erwähnt auf seinem Webauftritt die Existenz eines Transportgeschwaders mit IL-76 auf dem Platz.
http://www.edov.de/flugplatz/geschichte/

Jedoch steht im Buch "Rote Plätze" nichts von dort stationierten IL76. Die letzten Transportflieger, die darin aufgeführt sind, waren AN12 im Jahre 1972 zwecks Lieferung der Mi24.

Stefan B. als Autor hat so seine Probleme mit Verwertung von Erkenntnissen. Er glaubt halt mehr einem russ. Bäckergesellen aus russ. Foren der mal hörte das dort oder dort etwas war. Alle Vorgänge ab Strukturreform 1980 sind böhmische Dörfer und ab 1988 alles in Black. Dann kann im Buch auch nix stehen.
Nicht aufregen- ich kann ihn gut leiden. Wie gesagt, gibt da einige Verständnisprobleme.

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R.

DDR-TKB hat geschrieben:Mh, ich kenne nur einen kleinen Teil des heutigen Platzes, aber wenn dort eine Division stationiert war, dann kommt mir die Zahl nicht übertrieben vor.

In der Tat war Stendal (Stadt) eine von etwa 20 Standorten in der DDR wo eine Division der sowjetischen Landstreitkräfte stationiert war.
https://de.wikipedia.org/wiki/207._moto ... endivision
Dazu kommen die beiden Kampfhubschrauberregimenter auf dem Flugplatz Borstel und deren Unterstützungstruppenteile.

Was Il-76 und den Flugplatz Stendal betrifft, so wie dieser Flugplatz aufgebaut war hätte man mit diesen Flugzeugtyp dort nur starten, landen und den Hauptrollweg entlangrollen können. Die vier Zurollwege zur Piste wären zum abstellen solcher Flugzeuge ungeignet gewesen da zu dicht an der Piste.

Die Vorstartlinie war für Flugzeuge der Größenordnung Il-76 nicht nutzbar da zu allen Seiten von einem Erdwall sowie Splitterschutzboxen eingefasst. Die Flügel wäre dagegen gestossen. Durch diese Besonderheit war Stendal für die WTA der am ungeignetesten Flugplatz gewesen. Besagter Erdwall wurde später, nach dem Abzug, abgerissen.

Zudem erlaubt die Länge der Piste nur den Start unbeladener und teilbetankter Il-76, die Bevoratung mit Treibstoff in Stendal lag unterhalb anderer Basen da nur ein einziges Tanklager auf dem Flugplatz, noch aus früheren Jahren, vorhanden war. Für die dort stationierten Hubschrauber genügte es.

Auch aus diesen Gründen:
- keine Wartungsbasis der WTA für Il-76
- keine Stationierung von Teilen eines Transportfliegerregimentes mit diesem Flugzeugtyp

Es gibt keinerlei Beweise dafür das sich in Stendal auf dem Flugplatz irgendetwas im Zusammenhang mit den WTA bzw. dem Flugzeugtyp Il-76 befunden hat. Überhaupt nichts.