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Flugplatz Parchim

Verfasst: Mi 21. Jun 2006, 22:11
von DM-SMD
Heute war unser Arbeitsort die Stadt Parchim. Wo macht man die Frühstückpause, natürlich am Flugplatz. Aber das hätte ich mir heute lieber erspart.
Zur Vorgeschichte: Ende der 1970er wurde an den DDR Schulen das neue Fach Wehrkunde eingeführt. Zum Ende der neunten Klasse wurden einige Schüler zu einem Wehrlager deligiert. 1980 war ich mit bei. Etwa 200 Neuntklässler aus den Kreisen Bützow und Parchim trafen sich in einem Kinderferienlager in der Nähe von Parchim, unter Obhut von NVA Offizieren und Offiziersschülern. 14 Tage vormillitärische Ausbildung. Und eines Tages stand ein Besuch des Flugplatz Parchim auf dem Programm. Es war zu der Zeit auch schon bis zu mir durchgedrungen, dass die Hubschrauber, die fast täglich über mein Heimatdorf flogen, in Parchim stationiert waren. Ich wollte es nicht glauben, bis wir nach einem etwa 5 km Fußmarsch wirklich durch das Tor marschierten. Es ging vorbei an Kasernen und Stabsgebäuden (das Meiste noch im deutschen Stil) bis zur Vorstartlinie. Dort waren schon ein Mi-8 und ein Mi-24 für uns aufgestellt. Sowjetische Offiziere beantworteten einige Fragen, die deutschen Offiziere dolmetschten das Ganze so einigermaßen. Oft kam auch nur ein "njet,njet", übersetzt als „ist Geheim“. Fragt bitte nicht, was so besprochen wurde, ich stand unter Strom. Am Südostende des Platzes begann dann auch noch Flugbetrieb, also ich war hin und weg. Zum Ende des Besuchs durften wir dann auch noch in den Hubschraubern kurz Platz nehmen. Eine Hälfte so nach und nach im Mi-24, und meine Gruppe im Mi-8.
Ja, und heute wollte ich mir mal anschauen, was aus dem Platz so geworden ist. Ein Schock. Tor, Kasernen, Stabsgebäude, alles weg. Es mußte alles dem Flughafen „Schwerin/Parchim mit Gewerbeanbindung“ weichen.Baubeginn 1994. Wie sieht das jetzt auf Deutsch aus? Fertige Straßen und Gehwege, Straßenbeleuchtung, Abwasser, Regenwasser, alles neu, Gewerbe nix. An der Rollbahn ein kleiner Terminal, eine etwas größere Halle, (Luftfracht ist zur Zeit das Zauberwort), vier oder fünf einmotorige Flugzeuge, ein paar Versorgungs LKW, das wars. Ach ja, den Tower hätt ich fast vergessen. Der erinnert aber mehr an den Hochstand von Förster Grünrock.
Ganz zum Schluß fand ich dann doch noch die Halle, die Lutz Freundt in „Sowjetische Fliegerkräfte Deutschland 1945-1994“, Band 3, Seite 8 abgebildet hat. Sie wurde Mitte der 1950er Jahre als Wartungshalle errichtet. Der Zustand ist gepflegt. Wie es aussieht, werden dort Flugzeuge untergestellt.
Bild

Verfasst: Mi 21. Jun 2006, 22:37
von EA-Henning
So ab- und an sollen dort B747-200F, IL-76 und AN-124 auftauchen!

Verfasst: Sa 24. Jun 2006, 09:47
von Sadowa
Hab ich auch schon gehört .
Es soll vor ein paar Jahren auch eine Charterkette gen Süden mit B-737 (Serie ?) der Hamburg International gegeben haben .
Hab sogar was gefunden: Hamburg-International mit B737-700.
http://www.airliners.net/open.file/0062100/L/


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Geändert am: 14.07.2006, 0:16 Uhr.

Grund: Link zu lang.

Verfasst: So 25. Jun 2006, 14:17
von DM-SMD
Ich habe den Bericht wohl etwas zu früh verfaßt. Die Eindrücke saßen noch zu tief. Auf alle Fälle wünsche ich auch dem Flugplatz Parchim Erfolg für die Zukunft.
Nur das die Vergangenheit so restlos ausradiert werden mußte, das hat mich sehr geärgert. Wenn das Gewerbegebiet voll ausgelastet wäre, OKey, aber dort steht ja nichts.
Die Me-262 war hier stationiert (Reichsverteidigung), die Sowjetarmee war hier. Das ist deutsche Geschichte. Ich finde, da hätte man mehr draus machen können. Na gut, müssen wir mit leben.

@ sadowa, interessanter Link. Die eine Z-37 kenne ich noch nicht. Ich habe nächste Woche wieder in Parchim zu tun. Ich werde mal nachforschen.

Verfasst: Di 27. Jun 2006, 16:22
von Sadowa
DM-SMD hat geschrieben:Zitat aus http://www.flughafen-parchim.de/ :

Ab dem 31. Mai 2006 fliegen Sie mit der privaten bulgarischen Fluggesellschaft Bulgarian Air Charter von Schwerin-Parchim in die Sonne Bulgariens.
Die modernen Flugzeuge der Marke MD-82/83, starten jeden Mittwoch nach Varna an die bulgarische Schwarzmeerküste.
So ist der weltberühmte Goldstrand nur noch einen Katzensprung von Schwerin-Parchim entfernt.
Legendär ist auch der Service an Bord, die Mitarbeiter empfangen Sie südländisch herzlich und stimmen Sie so schon über den Wolken auf Ihren Urlaub ein