heiko76 hat geschrieben:...
Passieren nicht die meisten Unfälle im Zarenreich auf Grund der mangelenden Wartung ,der unzureichenden Schulung des Personal besonders bei den kleinen Airlines oder der fehlenden Sicherheits-Infrastrukur an Flughäfen.
...
Seien wir doch mal ehrlich ein 25-30 Jahre altes Flugzeug egal ob Ost oder West kann doch genauso sicher betrieben werden wen die Basis stimmt.
Das sind die gleichen Gründe, warum bei anderen großen Nationen die Unfälle passieren. Natürlich muß man dazu aber auch noch die Unfallhäufigkeit im Auge behalten.
Wegen ihres hohen Alters stürzen Flugzeuge nur sehr selten ab. Meist liegt es daran, in welcher flugbetrieblichen Umgebung ein altes Flugzeug seinen Lebensabend fristen muß, z.B. im Frachteinsatz auf einer afrikanischen "Buschlinie" mit provisorischen Flughäfen.
Es ist eine sehr subjektive Einschätzung, aber die Iljuschin Il-96 ist mir als Verkehrsflugzeug sehr sympathisch. Sogar die Triebwerke sind irgendwie gelungen (technisch und ökonomisch).
Möglicherweise erleidet die vierstrahlige Il-96 die gleiche ungerechte Behandlung wie die A340 und die 747, die plötzlich durch zweistrahlige Muster (A330, 777) massiv bedrängt werden. Die vor einigen Jahren auf den Ozeanstrecken nicht salonfähigen Zweistrahler sind jetzt plötzlich ökonomische Wunderflugzeuge, aber nur weil man die Sicherheitstandards auf der Basis von statistischen Betrachtungen weit genug abgesenkt hat, um diese Flugzeuge auf solchen Strecken einsetzen zu können. 99 Prozent der Passagiere wissen gar nicht, worauf sie sich da einlassen. Fällt bei einer 747, A340, Il-96 über dem Atlantik ein Triebwerk aus, lachen Flugzeug und Piloten kurz und fliegen weiter (oder zurück). Selbst wenn ein zweites Triebwerk ausfallen sollte, wären immer noch 50 Prozent der Antriebsleistung für einen Flug zu einem Notlandeflughafen vorhanden.
Eine A330 oder 777 muß mit dem letzten verbleibenden Triebwerk bis zu 180 Minuten fliegen, um einen Notlandeplatz auf Island oder Grönland zu erreichen. Diese Plätze, insbesondere der Flughafen von Kangerlussuaq (schon mal gehört?), sind für gutes Wetter nicht gerade bekannt. Es ist daher keine schöne Vorstellung, dort in einer Winternacht bei tiefer Wolkenuntergrenze durch das Fjord anzufliegen und eventuell das Fehlanflugverfahren mit einem "einmotorigen" Verkehrsflugzeug fliegen zu müssen, was eine 180-Grad-Kurve vor dem Bergmassiv hinter der Piste erfordert (schlimmstenfalls bei Nacht und in Wolken).
Sollte das einzig verbliebene Triebwerk vorher auch noch ausfallen, dann braucht man sich all diese Gedanken nicht zu machen.
Inzwischen arbeiten die Flugzeughersteller und Behörden an der extremen Ausweitung der zeitlichen Flugbegrenzung im Einmotorenflug für A350 und 787 von 180 auf bis zu 350 Minuten. Das sind fast sechs Stunden.
Das bedeutet das sichere ökonomische Aus für die ach so teuren vierstrahligen (sicheren) Verkehrsflugzeuge.