In Ermangelung eines anderen spezifischen Navigations-Threeds bleibe ich hier hängen im Bezug auf die moderne fliegerische Ausbildung.
- Die "Glasnase" mit
Flieger-Bernd drin (in der Glasnase) , kommt mir unmittelbar in den Sinn
Anlaß ist eine Diskussion nach einem weiteren Flugvorkommnis in diesem Jahr - die Notlandung eines
Airbus A-320 von Red-Wings in Perm am 04. Januar.
Was war die Ursache ? - Linienflug Tjumen - St. Petersburg am Samstag morgen und es versagt das FMS. Davon gibt es augenscheinlich zwei, doch offenbar sind beide ausgefallen.
Nun geht es mir weniger darum, ob das geht, sein kann oder auch nicht …., sondern: Was macht in dem Falle die Besatzung? Mit
Flieger-Bernd hätten alle gute Karten gehabt, bei den modernen Piloten scheint das aber irgendwie problembehaftet zu sein, was die Frage der Ausbildung aufwirft.
Vladimir Salnikov, ein Luftfahrtexperte, Pilot mit 45 Jahren Erfahrung äußert sich dazu:
Da in diesem Fall davon auszugehen ist, dass beide FMS-Systeme ausgefallen sind, so dass die BS der Piloten die Daten über die Flugstrecke nicht mehr anzeigten, entschlossen sie sich zur Landung.
"Auf den ersten Blick scheint es in Ordnung zu sein, aber der aktuellen Generation von Piloten wird gelehrt, ausschließlich mit diesen Daten im Automatikbetrieb zu fliegen."
"Wir Piloten, die zu Sowjetzeiten zu fliegen begannen, sagt er, hatten keine solchen Computer. Den Flugverlauf auf den Tu-134, Tu-154, IL-62, Yak-40 und anderen sowjetischen Flugzeugen legten wir manuell mit Hilfe der Spezialausrüstung Navi fest.
Vor dem Flug wurde eine Route auf die Karte gelegt. Der Pilot hat sich daran erinnert. Wir zeichneten uns "Flüge" - so kleine Papierpläne: - Wo sind die Zonen, welche Kurse, magnetische Deklinationen, welcher Wind … . Im Flugzeug gab es Geräte, die ein Signal von am Bodenbasierten Funkstationen empfingen, um die Strecke von einer Funkstation zur anderen zu fliegen..."
Jetzt ist alles Vergangenheit. In diesem Fall konnten die Piloten also (vorausgesetzt natürlich, dass alle anderen Systeme des Flugzeugs normal funktionierten), nicht einmal das Flugzeug auf die alte großväterliche Art und Weise an seinen Bestimmungsort bringen und sicher zu landen.
Dafür gibt es in jedem Flugzeug genügend Reserven! Sie könnten weiterfliegen, indem sie diese Punkte am Boden nutzen und die Route mit Hilfe eines Radiokompasses, der in allen Flugzeugen vorhanden ist, aufzeichnen.
Aber es ist nur so, dass die Piloten es jetzt nicht tun können, weil sie nicht gelehrt werden, es jetzt zu tun.Er erzählt, auf Superjet fliegend, "konnte ich meine Co-Piloten fast auf den Zustand des Nervenzusammenbruchs zu bringen, wenn einfach das FMS nicht einmal ausgeschaltet, sondern nur den Bildschirm mit der Zeitung abgedeckt wurde" und er sagte: "Sie haben einen Ausfall der FMS, führen Sie den Flug weiter mit den Backup-Geräten und der Karte. (Karten sind übrigens immer noch auf jedem Board vorhanden).
"Und ich beobachtete, wie in dieser Situation die Co-Piloten oft zu schwitzen, zu stottern begannen, nicht verstanden, was zu tun war und wie man sich verhalten sollte..."
Er konstatiert: "Wenn es aber tatsächlich zu einem Ausfall des Navigationssystems kommt, kann dies nicht als ernsthaftes Problem angesehen werden, daß die Sicherheit des Fluges grundlegend beeinträchtigen könnte.
Es ist jedoch sehr wichtig, in einer solchen Situation richtig handeln zu können .
In diesem Fall müssen die Piloten alle Flugzeug- und menschlichen Reserven einsetzen, um den Flug sicher zu absolvieren.
Deshalb denke ich, sagt Salnikow, dass man diese Fähigkeiten bei der Ausbildung moderner Piloten nicht außer Acht lassen sollte. Und jede solche Notlandung ist eine weitere Erinnerung daran.
Hat er Recht
Ich könnte nur etwas zur "Navigation auf einsitzigen Flugzeugen" sagen, ist es denn aber tatsächlich so, daß hier eine solche Vernachlässigung (aus Zeit- und/oder Kostengründen) zu verzeichnen ist?
R.