Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

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Volker
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon Volker » Fr 2. Jul 2010, 23:40

joschie99 hat geschrieben:Irgendwie erscheint mir das Foto auch wie ein Fake:

1. Weitwinkelobjektive waren damals (1942/43) noch gar nicht erfunden.

und

2. Die Auslösezeit damaliger Fotoapparate betrug ein Vielfaches derer heutiger.

(Soviel zu den kinematographischen Aspekten!!!)


zu 1. das Hypergon von Goerz mit 135° Bildwinkel gab es seit 1900. Objektive mit im Verhältnis zur Bilddiagonale kurzer Brennweite waren damals also durchaus schon erfunden. Wurden auch eingesetzt. Ab 1930 z.B. ein 35 mm Objektiv bei der Leica.
zu 2. die Belichtungszeit war früher tatsächlich größer als heute, vor allem wegen der weniger empfindlichen Filmmaterialien. Kurze Belichtungszeiten waren technisch, dank des 1888 erfundenen Schlitzverschlusses möglich. Die Leica IIIa schaffte 1935 1/1000 s. Die Kine-Exakt übrigens auch.

siehe z.B. http://www.lausch.com/objektive1.htm http://www.lausch.com/leicainhalt.htm

man war zu früheren Zeiten oftmals weiter, als wir heute meinen.

Volker
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joschie99
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Fr 2. Jul 2010, 23:50

Ich bin halt nicht der ausgewiesene Fotoexperte! 8-) :roll:
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Volker
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon Volker » Sa 3. Jul 2010, 07:21

joschie99 hat geschrieben:Ich bin halt nicht der ausgewiesene Fotoexperte! 8-) :roll:


ich doch auch nicht.

Der Vergleichmaßstab "Leica" könnte sogar korrekt sein. Ich denke mal, dass viele Frontfotoreporter mit einer solchen Kamera ausgestattet waren. Ab 1925 sollen diese in der SU nachgebaut worden sein. Ab 1938 als FED produziert. Simonows Fotograf Mischka Weinstein in "Die Lebenden und die Tote" arbeitete nach meiner Ereinnerung mit einer "Leica". Er sprach auch über das zusammenschneiden von Fotos um möglichst viele der abgeschossenen Panzer auf das Bild zu bringen.

Ich fürchte, über den Weg der Analyse damalige fototechnischer Möglichkeiten können wir uns der Problemlösung nicht nähern. Denn wir können hilfsweise davon ausgehen, dass diese nicht schlechter waren als heute. Man konnte Motive zusammenkopieren und war gut in der Retusche. Über das Foto wissen wir nicht einmal, inwieweit es dem Original entspricht. Lag ein Negativ vor oder ein guter Fotoabzug - oder wurde ein Zeitungsfoto aufgearbeitet?

Interessant scheint mir, das bislang offensichtlich davon ausgegangen wurde, dass dieses Foto echt ist, also einen tatsächlichen Vorgang realistisch abbildet. Oder gibt es in der Literatur schon Hinweise darauf, das es sich um eine Fotomontage handelt?

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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 3. Jul 2010, 08:03

Nun, wir müssen uns nicht weit biegen. Das Bild war als Propagandamaterial gedacht für den einfachen Paulus. Der hatte doch gar keine Möglichkeit, einen Vergleich anzustellen. Darum musste man auch gar nicht besonders versiert im fälschen sein.

Joshie kennst Du eigentlich den Prototypen der Lok BR-146 ? Erkennst Du die falschen Achsfedern?
246-001-0_Bw-P-25112009_S-Tikwe_01_W.jpg
DR 146-001-0 (DB 246-001-0)
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Sa 3. Jul 2010, 08:54

Die Achsfedern sind mir jetzt gar nicht so aufgefallen. Ich dachte immer nur, dass sich die Lokomotiven ab der DR-Baureihe 130 aufwärts nur innerlich (Motoren, Getriebeübersetzung) unterscheiden.
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 3. Jul 2010, 08:59

joschie99 hat geschrieben:Die Achsfedern sind mir jetzt gar nicht so aufgefallen. Ich dachte immer nur, dass sich die Lokomotiven ab der DR-Baureihe 130 aufwärts nur innerlich (Motoren, Getriebeübersetzung) unterscheiden.

Also, die BR-130 erste Maschinen und letzten sind unterschiedlich auch außen. 131 und 132 sind äusserlich gleich. 132 aka 232 haben nach GÜ andere Lüfter für die Hydrobremsen und 233 haben mehr Lüftungsgitter.
Die 146 aber oben hat andere Spiralfedern!
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Sa 3. Jul 2010, 22:47

:?: :?: :?: :?: :?:
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 3. Jul 2010, 23:09

Nein, das Bild diiente einer Erkenntniss. Wenn man keine Vergleichsmöglichkeiten hat und spezifische Sachkentnisse, nimmt man Dinge als Gegeben hin.

Deshalb nam ich mein Lügenbild einer Lok. Denn diese gab es so nicht. Und schon gar nicht unter der Nummer. Deshalb wird sich um das oben gezeigte Bild vermulich nie jemand ernsthaft Gedanken machen.
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon Volker » So 4. Jul 2010, 08:26

mich hat das Thema jedenfalls dazu angeregt, mich mit etwas zu befassen, womit man sich nicht aller Tage befasst. Habe dabei auch mal im web nach damaligen Fotografen und ihren "Produkten" geforscht.
http://kriegsende.aktuell.ru/fotos/
Außerdem habe ich mich entschlossen, im kommenden Urlaub mit einer alten PRACTICA (Bj. 1950) Fotos zu machen.

Volker
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 4. Jul 2010, 13:27

@ Volker,

gibts den noch genügend NAssfilm?
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