... bin gerade fertig mit Kichern!!! Super, Il62flyer - genauso war das!
Um das "Dicke" - den fruchtigen Bodensatz - wurde am Ende des Bowleabends hart gerungen. Der oder die Sieger sahen am anderen Morgen nicht immer gut aus - je nachdem, wieviel Schilkinfläschchen in die Mixtur gewandert waren. Da konnte dann z.B. in Hanoi beim Einkaufsbummel schon mal der eine oder andere Fehlkauf passieren...
Der geneigten Leserschar sei noch beschrieben, dass das "Auskellen" des edlen Trunkes aus dem Container mit einer himmelblauen, gelben oder roten Plaste-Henkeltasse erfolgte. Diese Modelle waren übrigens (neben den Metallbestecks) beliebte Souvenirs, vielleicht hat ja der eine oder andere ehemalige IF-Fluggast sowas noch zu Hause im Schrein der Erinnerungen zu stehen...
Weinsorten im Bord-Service
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Re: Weinsorten im Bord-Service
...ich geb mal noch ein drauf! ;-) ...obwohl wir ja mittlerweile doch "vom Thema" abschweifen, aber ich denke mal ihr seid damit einverstanden. Stichwort: BRÜCKENZOLL ;-))
...der betroffene Personenkreis kann sich sicherlich noch gut daran erinnern. Auch dies hat was mit den Flügen nach HAN (Hanoi) zu tun. Ein kleiner Exkurs zurück in die Geschichte der IF. Als reguläres Flugziel wurde die Strecke nach HAN in den Siebzigern eröffnet. Durch die Auswirkungen des Krieges und der generellen Entwicklung der Infrastruktur im Land war das Strassensystem entsprechend dürftig. Die Fahrt in die Stadt zum Crewhotel war unter Umständen ein Abenteur auf unbefestigter Fahrbahn. Nach eventuellen "Luftlöchern" auf dem Weg nach HAN gab es nun auch noch die "Schlaglöcher" auf dem Weg ins Hotel. Zudem wurden und mussten auch einige Brücken passiert werden. Um die Fahrt einigermaßen "erträglich" zu gestalten, musste beim Passieren der Brücken ein "Brückenzoll" entrichtet werden. Dieser Bestand aus einem Schluck aus den mitgeführten Schilkin-Fläschen aus der Bordversorgung. Entsprechend der Anzahl der zu überquerenden Brücken, dazu zählten auch teilweise einfachste Überführungen aus Holzbohlen, konnte die Fahrt unter Umständen sehr lustig werden. Im Verlaufe der Jahre und der brüderlichen und sozialistischen Hilfe und Solidarität wurde das Strassennetz natürlich besser und in diesem Zusammenhang entfielen auch viele, viele kleine Brücken. Geblieben ist allerdings der Brückenzoll. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten HAN-Flug. Als sogenannter Newcomer wurde man natürlich sehr schnell in die Sitten und Gebräuche eingeführt ;-) und so wurde ich im Crewbus mit einem Fläschen aus dem Hause Schilkin platziert und los ging die Fahrt. Obwohl keine Brücke in Sicht war, gab es immer mal einen Ausruf von einem Besatzungsmitglied: "Brücke!" und man prostet sich zu und nahm wie in der "Feuerzangenbowle" ...eenen winzigen Schluck (oder auch zwei)! Nach entsprechender Übermüdung durch den Flug und über die Zeitzonen hinweg, sowie der äusseren klimatischen Bedingungen hatte der entrichtete Brückenzoll unter Umständen auch seine Wirkung nicht verfehlt. Vor allem dann, wenn wir das Glück hatten und die Fahrt im klimatisierten Bus erfolgte. So war die Wirkung des Brückenzolls nicht unmittelbar spürbar. Dies wurde mir auf meinem ersten Flug nach HAN zum Verhängnis. Vor lauter Glück in die grosse weite Welt der IF fliegen zu dürfen habe ich natürlich keine Brücke ausgelassen und entrichtete brav meinen Brückenzoll. Am Hotel angekommen schlug mir beim Verlassen des klimatisierten Busses im wahrsten Sinne des Wortes der "Klimahammer" mit voller Wucht entgegen! In kurzer Zeit entfalltete der Alloohol seine ganze Schlagkraft und streckte mich damals "jungen Hüpfer" hernieder. Dank meiner damaligen 1. Stewardess, die sofortige Muttergefühle für ihren "niedergestreckten" Schützling entwickelte, kam ich gut und sicher auf mein Zimmer und in mein Bett. Das schämische Grinsen meiner Mitflieger am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück war mir natürlich gewiss aber ich war im Club der Langestreckenflieger aufgenommen. ;-)
...der betroffene Personenkreis kann sich sicherlich noch gut daran erinnern. Auch dies hat was mit den Flügen nach HAN (Hanoi) zu tun. Ein kleiner Exkurs zurück in die Geschichte der IF. Als reguläres Flugziel wurde die Strecke nach HAN in den Siebzigern eröffnet. Durch die Auswirkungen des Krieges und der generellen Entwicklung der Infrastruktur im Land war das Strassensystem entsprechend dürftig. Die Fahrt in die Stadt zum Crewhotel war unter Umständen ein Abenteur auf unbefestigter Fahrbahn. Nach eventuellen "Luftlöchern" auf dem Weg nach HAN gab es nun auch noch die "Schlaglöcher" auf dem Weg ins Hotel. Zudem wurden und mussten auch einige Brücken passiert werden. Um die Fahrt einigermaßen "erträglich" zu gestalten, musste beim Passieren der Brücken ein "Brückenzoll" entrichtet werden. Dieser Bestand aus einem Schluck aus den mitgeführten Schilkin-Fläschen aus der Bordversorgung. Entsprechend der Anzahl der zu überquerenden Brücken, dazu zählten auch teilweise einfachste Überführungen aus Holzbohlen, konnte die Fahrt unter Umständen sehr lustig werden. Im Verlaufe der Jahre und der brüderlichen und sozialistischen Hilfe und Solidarität wurde das Strassennetz natürlich besser und in diesem Zusammenhang entfielen auch viele, viele kleine Brücken. Geblieben ist allerdings der Brückenzoll. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten HAN-Flug. Als sogenannter Newcomer wurde man natürlich sehr schnell in die Sitten und Gebräuche eingeführt ;-) und so wurde ich im Crewbus mit einem Fläschen aus dem Hause Schilkin platziert und los ging die Fahrt. Obwohl keine Brücke in Sicht war, gab es immer mal einen Ausruf von einem Besatzungsmitglied: "Brücke!" und man prostet sich zu und nahm wie in der "Feuerzangenbowle" ...eenen winzigen Schluck (oder auch zwei)! Nach entsprechender Übermüdung durch den Flug und über die Zeitzonen hinweg, sowie der äusseren klimatischen Bedingungen hatte der entrichtete Brückenzoll unter Umständen auch seine Wirkung nicht verfehlt. Vor allem dann, wenn wir das Glück hatten und die Fahrt im klimatisierten Bus erfolgte. So war die Wirkung des Brückenzolls nicht unmittelbar spürbar. Dies wurde mir auf meinem ersten Flug nach HAN zum Verhängnis. Vor lauter Glück in die grosse weite Welt der IF fliegen zu dürfen habe ich natürlich keine Brücke ausgelassen und entrichtete brav meinen Brückenzoll. Am Hotel angekommen schlug mir beim Verlassen des klimatisierten Busses im wahrsten Sinne des Wortes der "Klimahammer" mit voller Wucht entgegen! In kurzer Zeit entfalltete der Alloohol seine ganze Schlagkraft und streckte mich damals "jungen Hüpfer" hernieder. Dank meiner damaligen 1. Stewardess, die sofortige Muttergefühle für ihren "niedergestreckten" Schützling entwickelte, kam ich gut und sicher auf mein Zimmer und in mein Bett. Das schämische Grinsen meiner Mitflieger am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück war mir natürlich gewiss aber ich war im Club der Langestreckenflieger aufgenommen. ;-)
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Re: Weinsorten im Bord-Service
Woe ein Mantafahrer.....tiefergelegt! 

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Re: Weinsorten im Bord-Service
Silbertablett hat geschrieben:
Der geneigten Leserschar sei noch beschrieben, dass das "Auskellen" des edlen Trunkes aus dem Container mit einer himmelblauen, gelben oder roten Plaste-Henkeltasse erfolgte. Diese Modelle waren übrigens (neben den Metallbestecks) beliebte Souvenirs, vielleicht hat ja der eine oder andere ehemalige IF-Fluggast sowas noch zu Hause im Schrein der Erinnerungen zu stehen...
....WELCHE TASS'N HÄTTEN'S DENN GERN? ;-)
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Re: Weinsorten im Bord-Service
...und hier noch eine kurze Reise zurück in die Vergangenheit ;-)) ...die Grundlage der BOWLE. (als "Serviervorschlag"
)
P.S. Hoffe ich mach dir damit eine Freude mein liebes Silbertablett.

P.S. Hoffe ich mach dir damit eine Freude mein liebes Silbertablett.
Zuletzt geändert von il62flyer am Mi 10. Okt 2012, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weinsorten im Bord-Service
Bernd, Du alter Genießer!
Aber bitte sehr, von mir aus gerne. Flugauftrag ausstellen und los geht es...
;-))
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Es grüßt das Silbertablett
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Re: Weinsorten im Bord-Service
Wir brauchen nur noch ein passendes Flugzeug...
...wegen der Bordatmosphäre.
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Thomas
Ich fordere die Wiederaufnahme der Produktion der Typen
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Re: Weinsorten im Bord-Service
Zum Thema Bowle erstehen in mir noch ein paar Bilder.
Der Fruchtgeschmack allein konnte gegen den herben Wein und strammen Wodka nicht vollends ankämpfen - also kam Zucker dazu. Nun muss man sich an den ehemaligen DDR-Würfelzucker erinnern, mit dem man sich locken ein Loch in den Kopf schlagen konnte. Ehe der sich so auflöste! Um diesen Prozess wegen des notwendigen Abschmeckens zu verkürzen, wurde mit ganzem Körpereinsatz gearbeitet. Die Zuckerstücken in eine Damastserviette hüllen und dann - gib ihm Viere - mit einer Bierflasche drauf! Den Fluggäste in den der Pantry nächsten Reihen stand durchaus die Frage ins Gesicht geschrieben, welche groben Arbeiten in der Küche denn so verrichtet werden müssten ;-))
Das klingt alles nach Jux und Dollerei und man könnte uns nachträglich verdächtigen, wir hätten für unseren Job nicht immer den nötigen Ernst aufgebracht. Ihr könnt es mir abnehmen - ohne dass ich mein Gesicht verliere: Welchen Gesichtes Teufel Alkohol wann immer im Spiele war - der Dienst hat nie darunter gelitten!
Was uns eher Kopfzerbrechen bereitete, war das Reinigen der zweckentfremdeten Behältnisse.
Wenn der Kaffeecontainer zum BowleTopf umfunktioniert worden war, roch er entsprechend und leider gelang es nicht immer - mangels Fit - ihn reinlichst an die Mitropa zurück zu liefern. Das konnte dann schon mal einen peinlichen Rattenschwanz nach sich ziehen, denn die Mitropa-Kollegen waren auch nicht auf den Kopf gefallen. Wenn eine Meldung an die Chefetage des Kabinenpersonals ging vonwegen der Zweckentfremdung von Bordequipment, dann rappelte es bei uns gehörig im Karton. Auch die manchmal unumgängliche Würstchenerwärmung in den Kaffeecontainern zog hitzigen Schriftverkehr mit der Abteilung Bordservice nach sich. Kaffee mit Fettaugen sind ja auch wirklich nicht der Hit, oder?!
Der Fruchtgeschmack allein konnte gegen den herben Wein und strammen Wodka nicht vollends ankämpfen - also kam Zucker dazu. Nun muss man sich an den ehemaligen DDR-Würfelzucker erinnern, mit dem man sich locken ein Loch in den Kopf schlagen konnte. Ehe der sich so auflöste! Um diesen Prozess wegen des notwendigen Abschmeckens zu verkürzen, wurde mit ganzem Körpereinsatz gearbeitet. Die Zuckerstücken in eine Damastserviette hüllen und dann - gib ihm Viere - mit einer Bierflasche drauf! Den Fluggäste in den der Pantry nächsten Reihen stand durchaus die Frage ins Gesicht geschrieben, welche groben Arbeiten in der Küche denn so verrichtet werden müssten ;-))
Das klingt alles nach Jux und Dollerei und man könnte uns nachträglich verdächtigen, wir hätten für unseren Job nicht immer den nötigen Ernst aufgebracht. Ihr könnt es mir abnehmen - ohne dass ich mein Gesicht verliere: Welchen Gesichtes Teufel Alkohol wann immer im Spiele war - der Dienst hat nie darunter gelitten!
Was uns eher Kopfzerbrechen bereitete, war das Reinigen der zweckentfremdeten Behältnisse.
Wenn der Kaffeecontainer zum BowleTopf umfunktioniert worden war, roch er entsprechend und leider gelang es nicht immer - mangels Fit - ihn reinlichst an die Mitropa zurück zu liefern. Das konnte dann schon mal einen peinlichen Rattenschwanz nach sich ziehen, denn die Mitropa-Kollegen waren auch nicht auf den Kopf gefallen. Wenn eine Meldung an die Chefetage des Kabinenpersonals ging vonwegen der Zweckentfremdung von Bordequipment, dann rappelte es bei uns gehörig im Karton. Auch die manchmal unumgängliche Würstchenerwärmung in den Kaffeecontainern zog hitzigen Schriftverkehr mit der Abteilung Bordservice nach sich. Kaffee mit Fettaugen sind ja auch wirklich nicht der Hit, oder?!
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Es grüßt das Silbertablett
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Re: Weinsorten im Bord-Service
Silbertablett hat geschrieben: Welchen Gesichtes Teufel Alkohol wann immer im Spiele war - der Dienst hat nie darunter gelitten!
Das ist richtig - 20 Jahre ordentlich Dienst gemacht

... dann kam mir die "Wende" dazwischen

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