Ab April/Juni 1990 wurden einige Piloten der Interflug zum DHD-Helicopterservice nach Ochtendung im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz geschickt. Grund war die Ausbildung bzw. Einweisung in das Hubschraubermuster Hughes 500*, der offensichtlich das veraltete Kolbenmotormodell Kamov KA-26 ablösen sollte.
Die Piloten dürften aus der Abteilung Agrarflug stammen.
Hierbei stellen sich folgende Fragen:
1- Handelt es sich um ein längerfristiges Projekt mit der Firma DHD-Helicopter?
2. Wollte Interflug dasd Hubschreubermodell Hughes 500 erwerben?
* Der Hughes 500 war ursprünglich das Konkurenzmodell des Bell 206 "JetRanger" in einer Ausschreibung eines kleinen Militärhubschraubers. Die Firma Hughes wurde von MCDonnell Douglas übernommen. Nach dem Aufkaufen von MCDonnell Douglas durch Boeing wurde die Hubschrauberabteilung ausgelagert. Diese Firma, heute als MD-Helicopters bekannt, ist heute in niederländischem Eigentum.
Interflug mit Hughes 500
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Re: Interflug mit Hughes 500
Folgende Hubschrauber wurden für die Schulung der IF-Piloten verwendet:
D-HALT Hughes 369D/500D; Werknummer: 117-0236D; Verbleib: Unfall nahe des Brockens, Leistungsabfall nach dem Start am 23.07.1990, kein Personenschaden .
D-HMEN Hughes 369D/500D; Werknummer: 47-0118D, Verbleib: Verkauft in die USA als N11879.
D-HDOR Hughes 369D/500D; Werknummer: 29-0450D, Verbleib: Verkauft nach Portugal.
D-HFUG Hughes 369D/500D; Werknummer: 37-0099D, Verbleib: Verkauft in die USA als N500Y.
D-HJUX Hughes 369D/500D; Werknummer: 89-0583D, Verbleib: Verkauft am 27.06.2001 nach Süd-Korea als HL9147.
[size=85]Datenquelle: Helionline.net, Flugi[/size]
Im Gegensatz zu den ebenfalls von IF-Piloten gesteuerten, aber von Aeroflot gemieteten MiL/PZL Mi-2 behielten die Hubschrauber des DHD* ihre Kennzeichen.
* Deutscher Helikopter Dienst GmbH war eine Fluggesellschaft aus Ochtendung in Rheinland-Pfalz. Eine Niederlassung in der DDR wurde nach der Deutschen Wiederveinigung gemeinsam mit der Interflug BT Agrarflug sowie einem Agrochemischen Zentrum (ACZ) und einer Zwischenbetrieblichen Einrichtung (ZBE) gegründet und firmierte als DHD Heliservice GmbH. Der Deutscher Helikopter Dienst GmbH (DHD) wurde vor einigen Jahren von seiner ehemaligen Tochterfirma DHD-Heliservice GmbH übernommen. Seitdem ist der ursprüngliche Hauptsitz nun eine Niederlassung. Der Hauptsitz des DHD-Heliservice GmbH ist heute Groß Kreutz (Havel), Nierlassungen befinden sich in Kesselsdorf bei Dresden und in Ochtendung, Rheinland-Pfalz.
D-HALT Hughes 369D/500D; Werknummer: 117-0236D; Verbleib: Unfall nahe des Brockens, Leistungsabfall nach dem Start am 23.07.1990, kein Personenschaden .
D-HMEN Hughes 369D/500D; Werknummer: 47-0118D, Verbleib: Verkauft in die USA als N11879.
D-HDOR Hughes 369D/500D; Werknummer: 29-0450D, Verbleib: Verkauft nach Portugal.
D-HFUG Hughes 369D/500D; Werknummer: 37-0099D, Verbleib: Verkauft in die USA als N500Y.
D-HJUX Hughes 369D/500D; Werknummer: 89-0583D, Verbleib: Verkauft am 27.06.2001 nach Süd-Korea als HL9147.
[size=85]Datenquelle: Helionline.net, Flugi[/size]
Im Gegensatz zu den ebenfalls von IF-Piloten gesteuerten, aber von Aeroflot gemieteten MiL/PZL Mi-2 behielten die Hubschrauber des DHD* ihre Kennzeichen.
* Deutscher Helikopter Dienst GmbH war eine Fluggesellschaft aus Ochtendung in Rheinland-Pfalz. Eine Niederlassung in der DDR wurde nach der Deutschen Wiederveinigung gemeinsam mit der Interflug BT Agrarflug sowie einem Agrochemischen Zentrum (ACZ) und einer Zwischenbetrieblichen Einrichtung (ZBE) gegründet und firmierte als DHD Heliservice GmbH. Der Deutscher Helikopter Dienst GmbH (DHD) wurde vor einigen Jahren von seiner ehemaligen Tochterfirma DHD-Heliservice GmbH übernommen. Seitdem ist der ursprüngliche Hauptsitz nun eine Niederlassung. Der Hauptsitz des DHD-Heliservice GmbH ist heute Groß Kreutz (Havel), Nierlassungen befinden sich in Kesselsdorf bei Dresden und in Ochtendung, Rheinland-Pfalz.
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Re: Interflug mit Hughes 500
Interressant, auf der Webseite des DHD-Heliservice ist auch ein Wechselbild zu sehen, einmal Hughes-500 und einmal IF KA-26!!!
Webseite vom DHD-Heliservice
Webseite vom DHD-Heliservice
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Re: Interflug mit Hughes 500
Damit das Thema nicht gleich unten rausfällt, halten wir es mal am köcheln.
Ich glaube schon mal, die Überschrift trifft es nicht wirklich.
Der Hughes 500 ist nicht im Agrarflug geflogen, sondern nur bei der Forstkalkung im Rahmen des Betriebsteil V (Waldflug) Sitz Flughafen Erfurt.
Die D-HALT flog seit dem 29.05.1990 im Raum Oberhof und Inselsberg. Am 29.06.1990 wurde sie vom Inselsberg direkt nach Drei Annen Hohne überführt.
Das war unmittelbar vor der Währungsunion, am 1.07.1990 gab es die D-Mark. Nur zur geschichtliche Einordnung.
Am 4.07.1990 ging es nach Erfurt zur 100Std. Kontrolle und einen Tag später wieder zurück in den Harz.
Am 23.07.1990 verunfallte sie unterhalb des Brockens bei Kalkungsarbeiten. Leistungsabfall nach dem Start und ab ging es zwischen die Bäume.
Dem Pilot (Name bekannt, fliegt heute auch noch) ist dabei nichts passiert, nur ein paar Schrammen.
So, das muss erst mal reichen.
Ich glaube schon mal, die Überschrift trifft es nicht wirklich.
Der Hughes 500 ist nicht im Agrarflug geflogen, sondern nur bei der Forstkalkung im Rahmen des Betriebsteil V (Waldflug) Sitz Flughafen Erfurt.
Die D-HALT flog seit dem 29.05.1990 im Raum Oberhof und Inselsberg. Am 29.06.1990 wurde sie vom Inselsberg direkt nach Drei Annen Hohne überführt.
Das war unmittelbar vor der Währungsunion, am 1.07.1990 gab es die D-Mark. Nur zur geschichtliche Einordnung.
Am 4.07.1990 ging es nach Erfurt zur 100Std. Kontrolle und einen Tag später wieder zurück in den Harz.
Am 23.07.1990 verunfallte sie unterhalb des Brockens bei Kalkungsarbeiten. Leistungsabfall nach dem Start und ab ging es zwischen die Bäume.
Dem Pilot (Name bekannt, fliegt heute auch noch) ist dabei nichts passiert, nur ein paar Schrammen.
So, das muss erst mal reichen.
Zuletzt geändert von Flugi am Mi 4. Dez 2013, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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MFG Flugi
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Re: Interflug mit Hughes 500
Ich glaube schon mal, die Überschrift trifft es nicht wirklich.
Der Hughes 500 ist nicht im Agrarflug geflogen, sondern nur bei der Forstkalkung im Rahmen des Betriebsteil V (Waldflug) Sitz Flughafen Erfurt.
Mir war das nur sehr difus in Erinnerung. Ich habe nach Deiner Richtigstellung die Themenüberschrift geändert.
Am 23.07.1990 verunfallte sie unterhalb des Brockens bei Kalkungsarbeiten. Leistungsabfall nach dem Start und ab ging es zwischen die Bäume.
Dem Pilot (Name bekannt, fliegt heute auch noch) ist dabei nichts passiert, nur ein paar Schrammen.
Wie wurde das versicherungstechnisch gehändelt? Hat die Versicherung den Schaden übernommen oder musste vor dem DDR-Einsatz eine zusätzliche Versichrung abgeschlossen werden?
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Re: Interflug mit Hughes 500
EA-Henning hat geschrieben:....
Wie wurde das versicherungstechnisch gehändelt? Hat die Versicherung den Schaden übernommen oder musste vor dem DDR-Einsatz eine zusätzliche Versichrung abgeschlossen werden?
Ja was denn sonst?
Natürlich waren die Maschinen alle über den Halter versichert, einschließlich Haftpflicht.
Jetzt beantworte ich gleich noch Deine zweite Frage. Die ganzen Aktivitäten waren Vertragsrechtlich als Joint Venture mit AF und DHD formuliert. Der Westen stellt die Technik und der Osten die Besatzungen und die Connections. Das lief 1990 auch alles sehr gut, nur mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober war das dann alles obsolet. Der DHD hatte seinen Fuß in der Tür, hatte nun auch die Besatzungen und die Connections.
Also, der AF musste keine Hughes 500 kaufen, war doch alles da. Und wenn, der hätte gar keine bekommen, denn der Markt war ganz einfach leer. 500D wurden nicht mehr produziert und die vielen noch fliegenden, waren nicht für einen Appel und Ei zu bekommen. Dabei war der DHD damals mit seinem LTB noch gut aufgestellt und hat beschädigte Hubschrauber aufgekauft und wieder flott gemacht.
Eine Episode noch zur D-HALT. Ende April, Anfang Mai 1990 durfte die Innerdeutsche Grenze noch nicht überflogen werden. Um den Hubschrauber in die DDR zu bekommen, wurde bis Flugplatz Coburg/Brandensteinsebene geflogen, der Hubi auf einen Zweiachser Hängerchen gestellt, die Blätter demontiert und über die Grenze gefahren. Hier angekommen, Blätter dran und los ging es.
So, mein Wissen ist nun erschöpft, Frohe Weihnacht.
Zuletzt geändert von Flugi am Mi 4. Dez 2013, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Interflug mit Hughes 500
Vielen Dank für den detaillierten Bericht, Flugi.
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Thomas
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Re: Interflug mit Hughes 500
Neben den drei Hughes 500 Hubschraubern für den Betrieb Agraflug (Betriebsteil Waldflug) war ab Juli 1990 auch noch ein kleiner Hughes 300 von DHD gechartert worden. Dieser kam beim INTERFLUG-Betrieb FIF zum Einsatz.
FIF - Fernerkundung, Industrie- und Forschungsflug
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Thomas
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Re: Interflug mit Hughes 500
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Neben den drei Hughes 500 Hubschraubern für den Betrieb Agraflug (Betriebsteil Waldflug) war ab Juli 1990 auch noch ein kleiner Hughes 300 von DHD gechartert worden. Dieser kam beim INTERFLUG-Betrieb FIF zum Einsatz.
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Also einen Hughes Model 269/300? Die Bezeichnungen sind bei Hughes und Nachfolger immer etwas kompliziert.
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Re: Interflug mit Hughes 500
Hughes 300C (früher als 269C bezeichnet).
Die uferlose Namensvielfalt dieser Hughes-Helicopter sollten wir hier lieber nicht diskutieren. Schweizer, Hughes, MDD, Sikorsky, ...
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Thomas
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