TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Der Geheimdienst der DDR verfügte über insgesamt 4 Flugzeuge.
Zuerst eine AN-24W, die später durch 2 Tupolew TU-134AK abgelösten wurden.
Ausserdem beschaffte man eine ausgediente, nicht mehr flugfähige TU-134A von der Aeroflot, um sie als Trainer für die terrorabwehr zu nutzen.

Moderator: Kilo Mike Sierra

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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mo 27. Mär 2017, 22:55

In meiner russischen Beschreibung steht "тормозно́й щито́к", also wörtlich Bremsschild oder Bremsklappe zu diesem Brett


Dann war es wohl IF-Sprech.
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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 28. Mär 2017, 13:20

In meiner Systembeschreibung wird diese Klappe "Посадочный щиток" (Landeklappe) genannt und ihr werden ganze 22 Seiten gewidmet. Die "normalen" Landeklappen werden dagegen wie üblich als "закрылки" bezeichnet.
Bei INTERFLUG wurde dieser Blechbremsschirm zumeist Rumpfklappe genannt.

Jetzt, wo DDA das Ausfahrdrama beschrieben hat, ist mir auch wieder eingefallen, daß diese Klappe zwecks Deaktivierung "festgelegt" worden war. Wie man das bewerkstelligt hatte, hätte ich aber auch nicht gewußt.
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Thomas

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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 28. Mär 2017, 13:53

Ich habe jetzt Bilder gefunden, wo TU-134A mit aktivierter Bremsklappe zu sehen sind. Muss ich erst bearbeiten.
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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon DDA » Di 28. Mär 2017, 15:08

@Kilo Mike Sierra,
kannst Du Deinen Unterlagen eventuell genaue Gewichtsangaben einzelner Flugzeugteile entnehmen? Für die Planung der Kranarbeiten hätten wir gern beispielsweise die genauen Massen von Höhen- und Seitenruden sowie einer kompletten Tragfläche (mit oder auch ohne Hauptfahrwerk).

Ich hab schon diverse Gewichtsangaben gefunden, aber entweder ist dort Zelle und Ausrüstung getrennt oder es ist schwer zu erkennen, was eingerechnet worden ist und was nicht...

Vielen Dank
Axel
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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 29. Mär 2017, 16:21

Mal eine nette Einfügung:

Vergangenes Jahr wurde eine vom Museum Kunovice "gerettete" TU-154M der Tschech. Regierung in Prag zerlegt und im Herbst dann per Schwerlast nach Kunovice gebracht.
Auch hier - und deswegen die Einfügung - gefühlte Millionen Schrauben >grins<
f2 154 Kunovice.jpg

Noch viel mehr dazu auf der Seite: http://www.museum-kunovice.cz/great-fli ... sh/#f2-jpg

Es ist die große Schwester, von daher dürfen es auch paar mehr (Schrauben) sein.
Hoch interessant
R.
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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 29. Mär 2017, 19:29

Wahnsinn! Das sind zwei TU-154M mit Baujahr 1996 und 2000!
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Re: TU-134A(N) // C/N: 2351607 // CCCP-65745 // MfS (Aeroflot)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 29. Mär 2017, 20:31

Ja ja - und dann kommt ja noch etwas, wenn man alle Schrauben, Bolzen ... raus hat:

1.) Nichts durcheinander bringen und
2.) Das Zusammenschrauben ... wieder mit diesen Millionen Schrauben
pfffffffffffffffffff

Deswegen alle Achtung!
R.
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Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Do 30. Mär 2017, 11:10

DDA hat geschrieben:@Kilo Mike Sierra,
kannst Du Deinen Unterlagen eventuell genaue Gewichtsangaben einzelner Flugzeugteile entnehmen? Für die Planung der Kranarbeiten hätten wir gern beispielsweise die genauen Massen von Höhen- und Seitenruden sowie einer kompletten Tragfläche (mit oder auch ohne Hauptfahrwerk).
..

Bei einer ersten Durchsicht habe ich keine Anweisungen zur Demontage des Flugzeuges gefunden, somit keine Masseangaben. Nur beim Kapitel Triebwerk bin ich fündig geworden.
- Triebwerk (incl. Schubumkehr) 1.810 kg
- angebaute Geräte (accessories) 164,5 kg
Ein Handbuch enthält immerhin Hinweise zum Ab- und Anbau der Triebwerke. Auch die dazu erforderlichen Hißgeschirre sind abgebildet.

Alle Wartungshandbücher, die ich habe, beziehen sich auf Line Maintenance. Leider ist nichts über die sogenannten Generalreparaturen ("D check") dabei.
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Thomas

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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 30. Mär 2017, 22:49

DDA hat geschrieben:Da kämpft man sich nun durch die Dokumentation, aber das Papier hat uns diesmal hereingelegt. Die wahrscheinlichste Lösung der Diskrepanz ist wahrscheinlich das Folgende: Unsere Maschine ist eine Tu-134A, diese hat eigentlich keine Bremsklappe mehr.


Ein paar Informationen zur Rumpf-Bremsklappe (Bitte Klicken!)
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 11. Apr 2017, 11:54

So, der nächste Arbeitseinsatz am Flieger ist- diesmal allerdings ohne meine Beteiligung geschafft. Unterdessen hat der Flieger schon diverses seiner grünen Naturfarbe verloren und prangt wieder in hellgrauer Farbschönheit. Was Wasser und Farbe so anrichten können...
Letzte Woche hat die Firma vor Ort die Behelfsstraße zur Tu gelegt, nun kann auch schwereres Gerät anrollen.
Mittlerweile wurde aus technologischen Gründen der Entschluß gefaßt, die Triebwerke für den Transport doch zu demontieren, also wurden die Zugänge zu den Triebwerksräumen gangbar gemacht und die Luken geöffnet.
Auch das Fahrwerk muß demontiert werden, weil es uns zu gefährlich erschien, die Tragfläche am Kran hängend zu drehen, damit das ausgefahrene Fahrwerk während des Transportes oben liegt. So wird es beim Anheben der Fläche "einfach stehen bleiben". Dafür wurde die nötigen Vorarbeiten geleistet, die Bolzen zugänglich gemacht und erste Versuche zu deren Bewegung unternommen.
Desweiteren sind die ersten Erfolge in der elektrischen Instandsetzung zu vermelden. Nach externer Bereitstellung der entsprechenden Menge Gleichstrom bei 28 Volt bewegen sie die Landeklappen auch wieder elektrisch. Sie war ja draußen, also Schritt eins - einfahren. Und weil es so schön war, gleich auch wieder raus.
Der Einsatz war, bedingt durch die kurze Verfügbarkeit der Unterkünfte vor Ort (der Gastwirt feierte seinen 80. Geburtstag) und der geringen Personaldecke von 4 Mann auf drei Tage begrenzt. Die nächste größere Aktion wird im Mai vor sich gehen, dann soll das Gerüst um das Heck der Maschine errichtet werden und die Verkleidungen von Seiten- und Höhenruder gelöst werden. Da werde auch ich wieder vor Ort sein und mit eignen Bildern meinen Bericht untermalen können.

Axel
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