Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

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Kilo Mike Sierra
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 2. Aug 2016, 18:32

Gefunden in einem Wikipedia-Artikel über den Brand an Bord einer Lockheed L-1011 TriStar der Saudia am 19. August 1980.
(Unterstreichung ist von mir.)
Einige Fluggesellschaften erlaubten strenggläubigen muslimischen Passagieren den Gebrauch eines Gaskochers während des Fluges, damit diese auch während des Fluges die Speisegesetze befolgen konnten.


Zu dieser kühnen Aussage gibt Wikipedia sogar eine Quelle an. Nur findet sich in dieser Quelle kein einziges Wort davon. Auch im offiziellen Untersuchungsbericht* steht nichts dergleichen geschrieben.

Ich kann mich noch an die Nachrichten zu dieser Luftfahrtkatastrophe mit 301 Todesopfern erinnern. Damals wurde tatsächlich dieses Gerücht vom fröhlichen Kochen in der Passagierkabine unter die Leute gebracht. Damals hieß es noch, daß einer der Mekka-Pilger sich Tee gekocht hätte. Die unhaltbare Verbindung mit den islamischen Speisegesetzen muß wohl später noch dazugedichtet worden sein.
Wie es diese absurde Behauptung 36 Jahre später in einen Text mit enzyklopädialem Anspruch schaffen kann, ist mir unbegreiflich.


*) Der Untersuchungsbericht selbst enthält auch ein oder zwei ordentliche Räuberpistolen. Zudem erscheint er "redaktionell bearbeitet" (um nicht zu sagen manipuliert), aber das wäre ein eigenes Thema.
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Thomas

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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 13. Dez 2016, 00:06

In der letzten Ausgabe des Satiremagazins Titanic findet sich ein ungeheuerlicher Beitrag.
Auf vier Seiten unterbreitet man den Amerikanern insgesamt zehn Vorschläge, wie der gewählte Präsident Donald Trump ermordet werden könnte.

Eine der vorgeschlagenen Varianten lautet wie folgt:
Laßt die Air Force One einen jungen Piloten von Germanwings abwerben, und schon bald wird der einzige impact, der noch von President Trump ausgeht, in den Rocky Mountains stattfinden.
Den Umstand, daß Flugzeuge grundsätzlich und schon aus Prinzip keine Piloten abwerben, will ich hier gar nicht vertiefen.
Erschreckend ist die hinter diesem Artikel stehende Geisteshaltung.

Weil diese überaus geschmackvolle „Satire“ unter dem Titel "Der Meister aus Deutschland rät: Amis! So killt Ihr Donald TRUMP!" offenbar noch nicht lustig genug ist, wird dazu auch noch das Foto des psychisch erkrankten Germanwings-Piloten verwendet, der am 24. März 2005 sein Flugzeug mit weiteren 149 Insassen ins Verderben gestürzt hatte. Hierzu wird sein Bild in ein Foto der Air Force One hineinmontiert.

Es hieß doch einmal, Satire dürfe weder moralisieren, noch selbst unmoralisch daherkommen. Einen noch nicht ausgeführten politischen Mord zu verspaßherrlichen, ist weit jenseits der moralischen Grenzen des guten Geschmacks. Den dreisten Mißbrauch des Schicksals des Piloten und seiner Passagiere und Kollegen nehme ich der Titanic-Redaktion ganz besonders übel.

Ob die Titanic-Redaktion den gleichen künstlerisch-pressefreiheitlichen Mut gezeigt hätte, um den noch amtierenden US-Präsidenten Obama, die Präsidentschaftskandidatin Clinton, die Bundeskanzlerin Merkel oder den Bundespräsidenten Gauck so geschmackvoll durch den Kakao zu ziehen? Gewiß nicht.

Die Titanic-Redaktion stellt sich damit auf eine Stufe mit den von einer demokratischen Wahl so enttäuschten „Demokraten“, die nach dem unerwünschten Wahlsieg von Donald Trump auf die Straße gegangen sind und große Plakate mit der Aufschrift „Kill Trump!!!“ oder „Rape Melania!!!“ (Vergewaltigt Melania!!!) in die Kameras gehalten haben - und das waren keine "Satiriker".
[Melania ist die Ehefrau von Donald Trump.]

Bild
Trump Boeing 727-23 by Thomas, on Flickr

Die Titanic-Readktion schafft es im gleichen Heft, Donald Trump ein zweites Mal den Tod zu wünschen. Mit einem redaktionellen Versehen oder einer einmaligen Entgleisung wird man sich daher nicht herausreden können.
Auf geht’s, 2016! Endspurt im Promi-Sterbejahr!
Dazu werden zahlreiche Fotos von im Jahr 2016 verstorbenen bekannten Personen (u.a. Margot Honecker, Leonard Cohen, Hans-Dietrich Genscher) abgebildet sowie weitere Fotos von Personen, die nach dem Willen der Titanic-Kapelle dieses Jahr ebenfalls noch ins Gras beißen sollten. Darunter ist natürlich ein Foto von Donald Trump.

Nach angestrengter Recherche im Dunkel der Geschichte habe ich herausgefunden, daß die R.M.S. Titanic ein Transatlantic Liner gewesen ist. Genau in dieser Tradition, nämlich einer transatlantischen, steht offensichtlich auch das Magazin Titanic.

Ich habe die Titanic versenkt. Im Mülleimer.
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 13. Dez 2016, 18:37

Mein Mülleimer (zum Versenken) steht daneben - Pearl Harbor läßt grüßen

Zum Thema Donald noch etwas Lustiges für meine Begriffe (vorige Woche gefunden)

- Das selbst dem Milliardär die neue Air Force One aus bekannter Produktion mit aus dem Ruder laufenden Kosten von 4 Mrd. $ zu teuer vorkommt, ist bekannt.
Davon bekam Antonov auch Wind und wie wir wissen, wurde dieses Jahr dort kein Flugzeug gebaut. Kiew hatte ja bekanntlich alle Verträge mit russischen Zulieferern gekappt, was auf eine sehr erfolgreiche Politik hindeutet.

Die leeren Produktionshallen vor Augen twitterte ANTONOV:
"Man sollte vielleicht Antonow als Air Force One Lieferant in Betracht ziehen" https://twitter.com/AntonovCompany?ref_src=twsrc%5Etfw

Das wäre DER Cup für Kiew, an den sicher noch niemand gedacht hat. :-)teu:
# # #
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 22. Dez 2016, 12:15

Schlecht für Kiew ... und eine gute Nachricht zu Weihnachten

Herr Trump soll seine neue Air Force One nun doch für weniger als 4 Mrd. $ bekommen können. Der hauseigene Flugzeugbauer ist guter Dinge, das hinzubekommen, wie Reuters berichtet.
>grins<
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 17. Jan 2017, 15:28

Am 15. Januar 2017 wurde der österreichische Bundeskanzler (SPÖ) während eines ORF-Interviews unter anderem gefragt, ob er Österreicher auf den Mond schicken wolle. Seine Antwort schien eine gewisse Uninformiertheit anzudeuten.
Also, erstens hatten wir schon den Herrn Viehböck am Mond. Das können wir abhaken...


Franz Viehböck war 1991 an Bord von Sojus TM-13/Sojus TM-12 zur Raumstation Mir geflogen und ist bislangs Österreich's erster und einziger Astronaut. Das muß man nicht so genau wissen, aber daß der Herr nicht die lange Strecke zum Mond geflogen ist, das könnte irgendwie auf der Hand liegen. Oder hatten die Russen doch eine eigene Station in einer Umlaufbahn um den Mond?
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 17. Jan 2017, 19:40

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Am 15. Januar 2017 wurde der österreichische Bundeskanzler (SPÖ) während eines ORF-Interviews unter anderem gefragt, ob er Österreicher auf den Mond schicken wolle. Seine Antwort schien eine gewisse Uninformiertheit anzudeuten.
Also, erstens hatten wir schon den Herrn Viehböck am Mond. Das können wir abhaken...

... ?

Nichts für ungut - der Kanzler hatte vermutlich eben diese "astromir" Projektseite im Kopf http://www.spaceinfo.at/raumfahrt/index-raumfahrt.html
aus dem österreichischen Raumfahrtprogramm http://www.austromir.at/ (zur Besiedlung der Galaxie)

Mit den Russen kann man das eine oder andere schon machen - neben allen diesen Sanktionen heute
>grins< >grins< >grins<
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 12. Apr 2017, 14:54

MDR Zeiteise zur ersten Landung einer Concorde in der DDR
Zur Frühjahrsmesse am 18. März 1986 landete der Überschall-Jet "Concorde" vor 40.000 Zuschauern. Am nächsten Tag lud Air France zum Rundflug.
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 12. Apr 2017, 16:00

Die sind bestimmt mit Mach-2 uebers Völkerschlachtsdenkmal! :-joy:
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Flieger sterben nicht, sie fliegen nur höher!

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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 12. Apr 2017, 18:45

EA-Henning hat geschrieben:Die sind bestimmt mit Mach-2 uebers Völkerschlachtsdenkmal! :-joy:

.... dem Erzengel Michael am Eingang zum Denkmal bleibt aber auch nichts erspart ...
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Re: Räuberpistolen aus der Luftfahrt-Berichterstattung

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 29. Mai 2017, 16:09

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) erklärt "Vorschulkindern" die Luftfahrt.
Trag-Schrauber sehen aus wie ein Hub-Schrauber, fliegen aber vorwärts.

Die BFU scheint also davon auszugehen, daß Hubschrauber nicht vorwärts, sondern rückwärts fliegen.


Im Text weiter unten steht dann u.a. auch noch folgendes:
DAS INTERNET DER BFU

Im Internet der BFU gibt es einige interessante Dinge zum Anschauen.

Das meiste steht unter dem Link Publikationen, das ist etwas zum Lesen.

In den Berichten der BFU werden keine Namen von Personen oder Firmen genannt. Das ist zum Schutz der Personen, die an dem Unfall beteiligt waren.

Damit ihr Berichte leichter finden könnt, kann man eine Luft-Fahrzeug-Art auswählen und die lange Liste der Berichte sortieren.

Danach könnt ihr Berichte zu einem Ort oder einem Datum leicht finden.


Ich weiß natürlich, daß diese "leichte Sprache" dem politisch-korrekten Zweck dienen soll, auch jenen, die der deutschen Sprache nur begrenzt mächtig sind, einen Sachverhalt verständlich zu machen. Ob dieses infantile "Deutsch" diesen Zweck auch nur ansatzweise erfüllen kann, bleibe einmal dahingestellt. Die BFU erklärt aber hier Sprachunkundigen, wie sie die Unfallberichte und andere Publikationen der BFU herunterladen können.
Doch diese Berichte sind in Hochdeutsch unter Verwendung zahlreicher Fachbegriffe geschrieben und setzen auch ein gewisses Maß an Luftfahrtwissen voraus. Die Zielgruppe der "leichten Sprache" kann mit diesen Publikationen somit nichts, aber rein gar nichts anfangen.
Merkt denn niemand bei der Bundes-Anstalt für Flug-Un-Fall-Unter-Suchung in Braun-Schweig, wie lächerlich das wirkt?

Hier ist der Link zu diesem Text. Vor dem Lesen unbedingt anschnallen.
Ich musste feststellen, daß "leichtes Deutsch" für Deutsche nicht gerade leicht zu verstehen ist. :wah:
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