Letzte flugfähige IL-14P aus Dresden in Gefahr!

[bluemchen]

Ja Hallo,
die werden das nicht wissen. Dann schreiben wir doch mal nach DD - ElbeFW

Viele Grüße
R.

[Kilo Mike Sierra]

Ich weiß aus sicherer Quelle, daß sie von ihrem letzten noch flugfähigen Flugzeug wissen.
Vor Jahren hatte ich zudem das ARD-Büro Moskau auf das Thema letzte flugfähige“Dresdnerin“ hingewiesen, woraufhin sie einen Bericht produziert haben, der hier zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde.

[bluemchen]

Ich will - nee muß - einfach das "Dresden" hier im Dokument anläßlich der 60 Jahre deutlich herausstellen:

Q.: https://russianplanes.net/reginfo/43472
Die aktuellen Fotos aus Gorelowo entsprechen vermutlich dem vorgenannten Filmbeitrag.
Das dieses Zeit-Ereignis niemanden in Dresden mehr sensibilisieren kann, will mir nicht in den Kopf.

Ist man in diesem Lande tatsächlich so taub geworden?
R.

[EA-Henning]

Das Verhalten der Elbe-Flugzeugwerke bezüglich IL-14 finde ich befremdlich. Selbst die eigene IL-14 in verhältnismässig gutem Zustand zeigt man nicht öffentlich. Das Flugzeug steht nicht von Aussen einsehbar neben einer MiG-21 und einer MiG-23 auf dem Betriebsgelände.

[bluemchen]

Ein Extra für Alexander Poddubny aus aktuellem Anlaß

Die Geschichte - sie geht durch Mark und Bein, in dem Artikel "Der Preis der Freundschaft" von Roman Sakurdajew und Irina Jegorowa
- ich übernehme ihn ungekürzt aus https://tvzvezda.ru/news/vstrane_i_mire ... 6Rbqn.html von gestern, 12. Juli :

Im Laufe mehrerer Jahre wurden über 3,5 Millionen Rubel für die Verkehrssteuer(schuld) angesammelt. Der Eigentümer des Flugzeugs war verpflichtet, es über das Gericht zu bezahlen. Aber außer der Rente hat er kein Einkommen. Darüber hinaus hat Alexander Poddubny selbst Krebs ...

A. Podubny 2.png (497.83 KiB) 2475 mal betrachtet

Das Video ist eingebettet in die "tvzvezda" - Link oben

"Die legendäre IL-14, Baujahr 1959, ist seit fast 10 Jahren nicht mehr in den Himmel gestiegen. Aber es ist das einzige Modell, das abheben kann,
die Ausrüstung ist in gutem Zustand und wird regelmäßig gewartet.
Aber der jetzige Besitzer des Flugzeugs Alexander Poddubny ist aufgrund seiner Krankheit und der Steuern, die für die IL-14 zu zahlen sind, gezwungen, sie zu verkaufen.

Bei diesem Veteranen der Zivilluftfahrt wurde Onkologie diagnostiziert. Er hat nicht mehr die Kraft, die Zeit und vor allem nicht die finanziellen Möglichkeiten, sein IL-14-Passagierflugzeug in den Himmel zu heben.

*** "Um der Rettung des Flugzeugs willen. Denn als ihm die Schwierigkeiten passierten, wurde er sehr schwer krank. "Ich kann nicht sterben. Das Flugzeug steht noch nicht fest", sagte er.

Poddubnyi nennt es "Iljuchoi", und gemeinsam sind sie es seit über 30 Jahren. Einmal hat er das Flugzeug schon gerettet: 1993 wurde auf dem Flugplatz in Burjatien diese Legende auf od. als "Buntmetall" abgeschrieben. Alexander kaufte seine "Iljuchoi IL-14" zurück und beförderte damit über 10 Jahre lang erfolgreich Fracht und Passagiere durch das ganze Land.

Der ehemalige Militärflugplatz bei St.-Petersburg wurde nun zum Langzeitparkplatz für das einzigartige Flugzeug. Aber dafür muss man Verkehrssteuer zahlen - seit mehreren Jahren hat sich die Schuld über 3,5 Millionen Rubel angesammelt.
Poddubnyi war verpflichtet, sie über das Gericht zu bezahlen. Aber er hat kein Einkommen außer seiner Rente.

*** "Ich bekomme eine Rente von 20.000. "Ich bekomme aber nur 50 Prozent - ich bekomme 10.000. Und das Finanzamt nimmt davon immer noch 10.000", erklärte er.

Vor einigen Jahren hat bereits ein großer Wohltäter Poddubnya geholfen, die Schulden zurückzuzahlen und die Verhaftung aus dem Flugzeug aufzuheben, aber der Besitzer kann nicht wieder auf Glück hoffen".

Soweit die beeindruckende Geschichte Alexanders mit "seiner" Iljuschin aus seinerzeit "unserer", Dresdener, Produktion in dem aktuellem Artikel.
Diese berührt uns nun schon seit Jahren ...
Quo Vadis , du Dresdnerin
R.

[Freddy Declan]

Ich habe heute mal einen Kontakt zu den Elbe Flugzeug Werken angeschrieben bezüglich der IL14.
Wenn es weitere Infos geben sollte immer her damit, und ich leite sie dann weiter. Die Antwort
die ich erhalten habe kopiere ich hier mit rein:

Hallo Freddy



vielen Dank für Ihren Enthusiasmus und Ihre Mühen für die letzte noch flugfähige IL-14P.
Selbstverständlich kenne ich das Drumherum und die Angelegenheit um diese IL-14P. Und hatte fast das gesamte Jahr 2016 deswegen intensiven Kontakt mit Behörden, den Jungs in Moskau, zwei Luftfahrt-Museen und natürlich auch mit Kollegen der GF unseres Flugzeugwerks. Letztendlich wollte keiner, wegen des großen Risikos, die Kosten für die Überführung oder des alternativen Landtransports und den Ankauf der Maschine tragen. Und wir - die EFW - haben eine IL-14P in hervorragend restauriertem Zustand im statischen Display zu stehen. Zu guter Letzt kann man in den europäischen Luftraum keinen Oldtimer einfliegen lassen, wenn dessen Wartungsnachweis 1992 endete … (siehe hierzu im Anhang zwei eMails aus dem Schriftverkehr).
Aber ich hätte gern mal den aktuellen Stand der Dinge erfahren und welchen Preis Alexander jetzt für seine IL-14 aufruft. Das wiederum wäre nämlich eine interessante Info für die Fliegerkameraden in Kamenz, die in 2016 nicht abgeneigt waren, sich des Projektes anzunehmen …

[EA-Henning]

Interressant, dass es wohl in Deutschland Interesse an dem Flugzeug gibt. Natürlich blöd, dass seit 1992 keine nachweisliche Wartung gab. Also, wenn das Flugzeug gerettet werden soll, muss man einen angemessenen Preis aufrufen bzw. auf einen solchen verzichtet werden.

Abgesehen davon würde ich gerne mal die Dresdner IL-14P von nahem sehen.

[Kilo Mike Sierra]

Interesse gibt es natürlich vielerorts, aber alle Interessenten sind "klamm" und einen Hangar hat erst recht keiner aufzubieten. Lediglich beim Deutschen Technikmuseum gäbe es eine Chance auf einen Hangarplatz zur angemessenen musealen Bewahrung des Flugzeuges, doch die haben mit der DDR-SAM schon eine Il-14P aus deutscher Produktion, in die sie bereits einen sehr hohen Restaurierungsaufwand gesteckt haben.

[Kilo Mike Sierra]

... und eine flugfähige Erhaltung ist in den heutigen EASA-Zeiten nicht mehr denkbar.

Ich wäre ja mit einer rollfähigen Erhaltung zufrieden. Dazu müsste das Flugzeug an einem Flughafen stationiert werden. Am besten an einem ehemaligen Flughafen (z.B. Berlin-Tempelhof), weil das billiger ist als an einem kommerziell arbeitenden Flughafen (Standgebühren, Hangarmiete).

[historienquax]

Einfach ankaufen, am letzten Betriebstag nach Tegel überführen, dort abparken und ausdiskutieren was man damit machen kann.