Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Do 24. Jan 2013, 21:08
Das ist ja eine Steilvorlage für alle Kabarettisten (und für Kilo Mike Sierra):
Ein "Weltstadt-Flughafen", der nur auf dem Landwege zu erreichen ist.
Das hat Format. Das dürfte der größte Provinzflughafen der Welt werden - und er wird konkurrenzlos bleiben.
Leute, andere Städte haben auch schöne Flughäfen. Leipzig, Hamburg, Hannover, Dresden, ...
Die peinliche Groteske liegt allerdings in der Argumentation mit dem Kernforschungsinstitut, den abstürzenden Flugzeugen und den immer wieder gern bemühten Terroristen.
Es geht also wieder einmal um den Experimentier-Reaktor des ehemaligen Hahn-Meitner-Instituts.
1971 ist ja ein Vorgängermodell am gleichen Standort nur knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt, aber das hat keine Genehmigungsbehörde daran gehindert, den Neubau eines weiteren Reaktors am Rande einer Millionenstadt zuzulassen.
Jahrzehntelang führten die Flüge des alliierten Südkorridors in unmittelbarer Nähe des jetzt neu entdeckten Katastrophenpotentials vorbei, nur wollte damals kein Hahn und keine Meitner danach krähen.
Weltweite Berühmtheit erlangte das Berliner Flug- und Reaktorsicherheitsdenken als vor einigen Jahren, einem einschlägig bekannten Fluglehrer untersagt wurde, mit seiner Cessna 172 und einer minderjährigen Praktikantin an Bord, einen Vorbeiflug an der Schule des Mädchens durchzuführen. Die fragliche Schule lag in der Nähe des Hahn-Meitner-Instituts und die Risiken des Fluges wurden daher als unvertretbar hoch eingeschätzt.
Ok, das ist problemlos nachvollziehbar - vor allem für Menschen, die noch bei Verstand sind.
Jetzt sinnt man aber über Abstürze aller Art und terroristische Gefahren nach.
Offenbar geht man nach wie vor davon aus, daß der Kernreaktor selbst und die damit verbundene, vom Menschen sicher beherrschte Technologie keinerlei Gefahren in sich birgt. Nur so ist zu erklären, daß in der unmittelbaren Nähe des Reaktorstandorts öffentliche Straßen vorbeiführen und sogar Wohnbebauung zugelassen wird. Die Benutzung der genannten Straßen ist Terroristen natürlich untersagt.
Terroristen benutzen ohnehin keine Straßen, sondern kommen bekanntlich immer auf dem Luftwege. Nur gut, daß man sie mit einfachen Strichen auf geduldigen Luftfahrtkarten und flankiert durch geeignete strafbewehrte Vorschriften davon abhalten kann, illegale Umwege auf nicht genehmigten Routen zu fliegen. Trotz aller krimineller Energie wird das kein vernünftiger Selbstmord-Attentäter tun, denn er würde sich sogleich strafbar machen.
Das ist zwingende Logik, der sich niemand entziehen kann.
Mit den zu erwartenden Abstürzen auf das Institutsgelände sieht es ähnlich aus.
Es gibt Leute, die behaupten, Abstürze seien unkontrollierte Flugzustände, aber das stimmt nicht.
Flugzeuge schlagen nicht irgendwo unkontrolliert und meilenweit neben ihrer genehmigten Flugroute ein, sondern immer exakt auf deren Mittellinie.
Aus diesem Grunde darf auch die Internationale Raumstation ISS das Hahn-Meitner-Institut und die Uferzonen des Wannsees nicht überfliegen. Diese gefährlichen Orbits werden, trotz der nach wie vor ignoranten Haltung von ESA und NASA, von den Berliner Behörden im Interesse der öffentlichen Sicherheit nicht genehmigt.
Auf welcher Rechtsgrundlage man Meteoriten den Einflug in den Berliner Luftraum untersagen will, wird derzeit noch in einem der zahlreichen Berliner Expertengremien untersucht.
Die Frage der noch viel gefährlicheren hohen Überflüge auf den Luftstraßen über und um Berlin scheinen die Oberverwaltungsgerichte gar nicht betrachtet zu haben.
Wie dem auch sei. Ich schließe mich der Forderung nach einer umfassenden Flugverbotszone über Berlin-Brandenburg an.
Es lebe die ED-P 1 UNL/GND!
Für mehr Flugsicherheit in Berlin-Brandenburg!
Für mehr Reaktorsicherheit in Berlin!
Für meine Ruhe!
Wo geht's hier denn zu den Billigflügen?
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Thomas
Ich fordere die Wiederaufnahme der Produktion der Typen