Geheimbefehl

Der Betrieb Verkehrsflug der INTERFLUG GmbH war die eigentliche Fluggesellschaft der DDR.

Moderator: Kilo Mike Sierra

UETERSEN
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Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon UETERSEN » Fr 1. Mär 2013, 13:47

Hallo Leute, habe erst kürzlich in einem Buch (Alarm in Ost-Berlin- IF 203 Entführt ! ) gelesen, das es für die Besatzung der IF einen Geheimbefehl gab, der sie dazu vergatterte, trotz Androhung von Gewalt oder Sprengung durch einen Entführer oder Terroristen, Kurs und Flugziel unter allen Umständen beizubehalten koste es auch das Leben. Stimmt das? - fragt UETERSEN
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Kilo Mike Sierra
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Fr 1. Mär 2013, 15:06

Ich weiß nicht, ob es diesen Befehl gab.
So wie er hier formuliert ist, scheint er aber überhaupt keinen Sinn zu ergeben, weil ja im Extremfall Besatzung und Passagiere einfach geopfert würden. Wofür?

Das Buch ist auch nur ein Roman.
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Thomas

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Flieger Bernd
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » Fr 1. Mär 2013, 17:14

Als Navigator weiß ich davon nix,
vielleicht die Kptn's - aber die hätten mir dazu dann erst den Befehl, äh Weisung erteilen müssen.
Ohne Vorbereitung auf solche Situation läuft das aber nicht gut.

Mal praktisch gesehen - ohne Rücksicht auf Verluste den Kurs halten macht keinen Sinn,
das kann in die Katastrophe fürhren.
An erster Stelle steht das Leben und Wohlergehen der anvertrauten Passagiere !
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UETERSEN
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon UETERSEN » Fr 1. Mär 2013, 17:56

Na ich denke mal es ging einzig und allein darum, vor geplanten Republiks-Fluchten abzuschrecken und wenn das Flugzeug und die Paxe dabei drauf geht,kann mann den Leuten ja alles unterjubeln.Beispiele gibt es ja in der Weltgeschichte genug - es grüßt UETERSEN
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Flieger Bernd
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » Fr 1. Mär 2013, 18:11

UETERSEN hat geschrieben:Na ich denke mal es ging einzig und allein darum, vor geplanten Republiks-Fluchten abzuschrecken und wenn das Flugzeug und die Paxe dabei drauf geht,kann mann den Leuten ja alles unterjubeln.Beispiele gibt es ja in der Weltgeschichte genug - es grüßt UETERSEN

Das mag wohl sein
aber
wie soll diese Abschreckung funktionieren, wenn der Befehl so geheim war ?
Das hätte man doch bekannt machen müssen - zwecks Abschreckung.
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Peter
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon Peter » Sa 2. Mär 2013, 09:15

Wie Thomas schrieb handelt es sich hier um einen Roman, aus dem dieser "Geheimbefehl" stammen soll. Heute kann man ja alle nur erdenklichen Dinge der ehemaligen DDR unwidersprochen andichten.
Ich glaube es nicht, sondern bin mir absolut sicher, daß es in der DDR keine derartigen menschenverachtende "Geheimbefehle" für die zivile Luftfahrt gegeben hat.
Ansonsten müßte ja jeder Flugzeugkommandant einen versiegelten Briefumschlag vor dem Start übergeben bekommen haben, den er nur bei einer Flugzeugentführung hätten öffnen dürfen. Im Gegenfalle müßten ja alle Besatzungen instruiert sein. Dann wäre doch unweigerlich (und auch erklärlich) dessen Inhalt an die Öffentlichkeit - auch die internationale- gelangt. Aber auch deshalb wird es einen deratigen Geheimbefehl nicht gegeben haben.
Man mag über die DDR denken, wie man will. Derartige Regelungen würden nicht nur dem Grundgedanken der DDR (wir lebten ja in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) widersprechen, sondern auch mit den internationalen Menschenrechtsregelungen kollidieren.
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon UETERSEN » Sa 2. Mär 2013, 10:44

Ja Peter, im Prinzip bin ich ja der gleichen Meinung , deshalb auch meine Frage in diese Expertenrunde.
Bei Amazon.de gibt es eine Rezession zu diesem Buch , die mir voll aus dem Herzen spricht. Wie man da lesen kann, gibt es noch viele mehr inhaltliche Fehler. Ich wollte für mich einfach wissen ob die Sache mit dem Befehl der Wahrheit entsprach oder nicht. Das Buch ist übrigends von einem Andreas Schmidt - MfG UETERSEN
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Re: Geheimbefehl

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Sa 2. Mär 2013, 21:26

Peter hat geschrieben:...
Man mag über die DDR denken, wie man will. Derartige Regelungen würden nicht nur dem Grundgedanken der DDR (wir lebten ja in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) widersprechen, sondern auch mit den internationalen Menschenrechtsregelungen kollidieren.

So verliebt in das Völkerrecht oder die Menschenrechte war die DDR leider nicht ("Schießbefehl" u.a.). Das große Thema möchte ich hier in diesem Forum aber nicht aufmachen.

Mit den Tatsachen-Romanen ist es immer schwierig. Im Gegensatz zum Autoren kann der Leser nicht wissen, wo der Übergang vom realen Geschehen zur erfundenen, dramatisch überhöhten Handlung stattfindet.
Das hat mich auch sehr an dem Film "Die Frau vom Checkpoint Charlie" gestört. Solche Filme tragen, durchaus unbeabsichtigt, zur erheblichen Verfälschung des Geschichtsbildes ganzer Generationen bei.
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Thomas

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