Lufthansastreik berechtigt?

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AirRene
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Lufthansastreik berechtigt?

Ungelesener Beitragvon AirRene » Di 23. Apr 2013, 13:05

Moin Männer und Frauen,

ich wollte mal eure Meinung dazu hören, ob ihr den Streik bei Lufthansa noch für berechtigt haltet? Ich meine, dass Lufthansa weniger an seine Mitarbeiter zahlt, weiß man ja! Aber es kommt einem so vor(mir) als würden sie ständig streiken...Bin selbst glücklicherweise am Sonntag aus Paris wiedergekommen. Wie steht ihr zu dem Thema? Verständnis oder auch schon genervt?

Lg,

Rene
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zette
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Re: Lufthansastreik berechtigt?

Ungelesener Beitragvon zette » Di 23. Apr 2013, 19:14

Naja,
es kommt auf die Sichtweise an. Natürlich heißt es immer "Lufthansa" streikt. Aber wer denn nun genau?
Mal sind es die Piloten ( Vereinigung Cockpit ), mal die Mitarbeiter in der Kabine (UFO) und jetzt waren es halt mal die Bodenmitarbeiter (Verdi).
Da es in den letzten Jahren keine langfristigen Tarifabschlüsse gab und diese auch nie gleichzeitig für alle Sparten abgeschlossen wurden, sondern immer über ein bis zwei Jahre versetzt, dürfen wir wohl weiterhin jährlich mit Streiks rechnen.
Ob diese an sich gerechtfertigt sind, bleibt dahingestellt.
Natürlich wollen die Gesellschafter ihre Renditen immer weiter steigern, Rekordgewinne erziehlen usw. Ebenso natürlich wollen aber auch die Angestellten etwas von dem Kuchen abbekommen. Hand auf's Herz, wer möchte nicht selber etwas mehr in der Lohntüte bzw. eine schöne Ausschüttung erhalten ? Es ist zu einem Spiel geworden bei dem sich beide Seiten über den Tisch ziehen wollen.und die Außenstehenden sind wie immer die Leidtragenden.
Ich verstehe beide Seiten, aus persönlichen Gründen aber stehe ich zur Zeit eher mehr auf der Seite der Angestellten.

Gruß, zette
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Re: Lufthansastreik berechtigt?

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 23. Apr 2013, 19:35

Na, das ist doch mal toll auf den Punkt gebracht!
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Re: Lufthansastreik berechtigt?

Ungelesener Beitragvon Romeo Victor » Mi 24. Apr 2013, 07:17

Die Schaffung von "Spartengewerkschaften" geht nach meiner Meinung auf das Konto von ÖTV und DAG. Sie haben es nicht verstanden, entsprechende Forderungen der Arbeitnehmer umzusetzen. So fühlten sich viele Mitglieder nicht mehr vertreten. Es bildeten sich Spartengewerkschaften wie GDF (Flugsicherung), UFO, Vereinigung Cockpit und weitere. Je nach Macht, wurden nun entsprechende Forderungen ob Arbeitszeit, Lohn, Tarif umgesetzt. Auf den Gedanken von Flächentarifverträgen ist Verdi nicht gekommen. Die Bodendienste sind am Ende der Nahrungskette, egal ob Lufthansa oder andere Gesellschaften. Diese werden bzw. sollen so gedrückt werden um die Preise für Flüge weiter zu senken. Es gibt schon lange Bemühungen, die Spartengewerkschaften abzuschaffen. Es ist die Zeit, sich gegen ständige Verschlechterungen zu wehren.
Für den Einzelnen, der durch den Streik seine verdiente Urlaubsreise nicht antreten konnte, ist es bitter - ich wäre da wohl auch sauer. Ich staune nur, dass sich Lufthansa keinen Millimeter bewegt hat und am Montag über 10 Millionen Verlust in Kauf genommen hat.
Zuletzt geändert von Romeo Victor am Mi 24. Apr 2013, 07:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Lufthansastreik berechtigt?

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 24. Apr 2013, 07:25

Ich galube aber, zuvor war das nicht anders. Da haben sich eben bestimmte Berufsgruppen schlecht vertreten gefühlt.

Wenn man aber nun mal betrachtet, das in vielen Unternehmen eine Politik der Diktatur geführt wird, ist die Spartengewerkschaft aus meiner Sicht besser.
Es gibt eben so gut wie kein "WIR" mehr in den Unternehmen. Jeder ist gegen jeden und man wirft sich gegenseitig Knüppel in die Beine. Jeder fühlt sich übergangen, keiner fühlt sich verstanden. Dieser Zustand ist aber gwollt.
In einer Spartengewerkschaft jedoch sind alle auf Augenhöhe.

Das eine Gewerkschaft natürlich keinen Einzelnen im Arbeitskampf unterstützt, sollte aber auch klar sein. Im wesentlichen ist eine Gewerkschaft eine Partei.
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