In verschiedenen Büchern zur Geschichte des 2. Weltkrieges findet sich ein hochdramatisches Foto, das eine fast senkrecht abstürzende Ju 52/3m kurz vor dem Aufschlag zeigt. Im Vordergrund sieht man zwei Artilleriebeobachter mit periskop-ähnlichen Sichtgeräten. In manchen Quellen heißt es, das Foto sei im Winter 1943 in oder bei Stalingrad aufgenommen worden.
Diese Bild findet sich auch in dem Buch "Geschichte des Luftkrieges" von Olaf Groehler.
Wer weiß näheres zu dem Foto?
Ich möchte gern wissen, ob dieses Bild sowjetischer oder deutscher Propaganda entstammt. Vielleicht läßt sich auch die genaue Quelle ermitteln.
Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Moderatoren: Flieger Bernd, EA-Henning
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Thomas
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Habe mal genauer hingesehen:
1) Bei diesem Sturzwinkel muß die Rauchfahne anders aussehen !
2) Die Absturzgeschwindigkeit in bodennähe ermöglicht kaum solches Bild
3) Die Scherenfernrohre im Vordergrund sind eine Bildmontage
4) Größenverhältnisse Vordergrund, Hintergrund (Ruinen) und Flugzeug passen nicht zueinander
>> Denke, sowjetische Propaganda
meine kleine, persönliche Meinung
1) Bei diesem Sturzwinkel muß die Rauchfahne anders aussehen !
2) Die Absturzgeschwindigkeit in bodennähe ermöglicht kaum solches Bild
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Genau deshalb interessiere ich mich auch für die Herkunft des Fotos. In diesem Bild stimmt einfach gar nichts, aber es hat inzwischen Eingang in die Geschichtsschreibung gefunden.
Welche Quelle gibt Olaf Groehler in seinem Buch an? Ich habe das Buch leider nicht mehr.
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Ich habe das Buch eben mal durchgeblättert. Eine Quellenangabe existeriert vor allem für die Informationsquellen. Bilder werden nicht extra aufgeführt, mit dem Hinweis darauf, das dass den Rahmen ds Buches sprengen würde, was nachvollziehbar wäre.
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Wenn ich mir die Rauchwolke betrachte, scheint es sich ursprünglich um eine am Boden stehende Maschine zu handeln, die brennt. Zudem erscheinen mir die Fahrwersbeine zu dünn, na eigentlich sieht man die gar nicht. Im Original hat die JU-52 aber recht dicke Fahwerksbeine.
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Genau, genau.
Meine Liste der Merkwürdigkeiten enthält noch mehr Punkte. Ich werde sie mal hier aufschreiben, habe nur heute keine Zeit.
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Thomas
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
habe nur heute keine Zeit.
Und ich derzeit nur eine Hand. Eine war gestern zur OP :-)
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Mir erscheint an dem Bild folgendes verdächtig:
- gekräuselte Rauchwolke deutet auf fehlende Umströmung des Flugzeuges hin
- die Perspektive auf das Flugzeuges entspricht nahezu der, wie man sie bei einer am Boden abgestellten Maschine vorfindet (Zufall?)
- Lichtreflex am mittleren Motor deutet auf eine Position der Lichtquelle "unter" dem Flugzeug hin
- trotz hoher Bewegungsgeschwindigkeit keine Bewegungsunschärfe, obwohl Kamera nicht mitgezogen wurde, wie der scharf abgebildete Bildvorder- und -hintergrund erkennen läßt (damalige Kameras waren nicht in der Lage, schnellbewegte Objekte auf so kurzer Entfernung scharf abzubilden)
- trotz der offensichtlich erforderlichen extrem kurzen Belichtungszeit ist von den Propellerblättern nichts zu sehen
- "schwarze" Objekte im Bildvordergrund deuten auf Gegenlichtaufnahme hin, die Ausleuchtung der anderen Bildteile sowie die gute Sichtbarkeit der Hohheitszeichen stehen jedoch dazu im krassen Widerspruch
- linke Fahrwerksstrebe und linker Schmierstoffkühler zeichnen sich erstaunlich schlecht gegen den Himmel ab
- rechter Doppelflügel (Querruder) sieht nicht normal aus
Die unmögliche Rauchwolke ist jedoch das Hauptargument, um die Authentizität des Bildes in Zweifel zu ziehen.
Hier ist ein sehr gutes Vergleichsfoto, welches mit einer Verschlußzeit von 1/800 Sekunde aufgenommen wurde.
- gekräuselte Rauchwolke deutet auf fehlende Umströmung des Flugzeuges hin
- die Perspektive auf das Flugzeuges entspricht nahezu der, wie man sie bei einer am Boden abgestellten Maschine vorfindet (Zufall?)
- Lichtreflex am mittleren Motor deutet auf eine Position der Lichtquelle "unter" dem Flugzeug hin
- trotz hoher Bewegungsgeschwindigkeit keine Bewegungsunschärfe, obwohl Kamera nicht mitgezogen wurde, wie der scharf abgebildete Bildvorder- und -hintergrund erkennen läßt (damalige Kameras waren nicht in der Lage, schnellbewegte Objekte auf so kurzer Entfernung scharf abzubilden)
- trotz der offensichtlich erforderlichen extrem kurzen Belichtungszeit ist von den Propellerblättern nichts zu sehen
- "schwarze" Objekte im Bildvordergrund deuten auf Gegenlichtaufnahme hin, die Ausleuchtung der anderen Bildteile sowie die gute Sichtbarkeit der Hohheitszeichen stehen jedoch dazu im krassen Widerspruch
- linke Fahrwerksstrebe und linker Schmierstoffkühler zeichnen sich erstaunlich schlecht gegen den Himmel ab
- rechter Doppelflügel (Querruder) sieht nicht normal aus
Die unmögliche Rauchwolke ist jedoch das Hauptargument, um die Authentizität des Bildes in Zweifel zu ziehen.
Hier ist ein sehr gutes Vergleichsfoto, welches mit einer Verschlußzeit von 1/800 Sekunde aufgenommen wurde.
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Thomas
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
wir werden die Herkunft sicherlich nicht klären können. Die Tatsache, das die eine oder ander Ju-52 abgeschossen wurde, steht sicher außer Zweifel. Ich halte es auch für möglich, dass hier zur "Verdichtung" des Informationsgehaltes des Fotos, mehrere Bilder zusammengefasst wurden. Zeitungen bestanden damals doch eher aus Text, als aus Bildreportagen, also gab es einen gewissen Druch, in einem Foto möglichst viel des geschehens darzustellen.
Da wir allerdings nicht wissen, wodurch die Rauchwolke entstanden ist, läßt sich schwer beurteilen, ob sie authentisch ist. Wie würde es z.B. aussehen, wenn gerade im Moment der Aufnahme ein Motor getroffen wird und explodiert? Ich halte es daher auch nicht für unwahrscheinlich, das es sich tatsächlich um eine fliegenden Maschine handelt.
Volker
Da wir allerdings nicht wissen, wodurch die Rauchwolke entstanden ist, läßt sich schwer beurteilen, ob sie authentisch ist. Wie würde es z.B. aussehen, wenn gerade im Moment der Aufnahme ein Motor getroffen wird und explodiert? Ich halte es daher auch nicht für unwahrscheinlich, das es sich tatsächlich um eine fliegenden Maschine handelt.
Volker
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Re: Foto einer abstürzenden Ju 52/3m aus Stalingrad
Irgendwie erscheint mir das Foto auch wie ein Fake:
1. Weitwinkelobjektive waren damals (1942/43) noch gar nicht erfunden.
und
2. Die Auslösezeit damaliger Fotoapparate betrug ein Vielfaches derer heutiger.
(Soviel zu den kinematographischen Aspekten!!!)
1. Weitwinkelobjektive waren damals (1942/43) noch gar nicht erfunden.
und
2. Die Auslösezeit damaliger Fotoapparate betrug ein Vielfaches derer heutiger.
(Soviel zu den kinematographischen Aspekten!!!)
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jrjr
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